Aus dem Schacharchiv von Chess-Results.com: Artikel: 1324 vom 21.01.2000, Kategorie Kolumne

Staatsliga A-Tripelrunde in Fürstenfeld: Merkur Graz trotz Schongangs weiter dominant

Trotz zweier Unentschieden gegen die beiden Wiener Vereine Hietzing-Fischer und SK Ottakring gelang es Merkur Graz dank einer Sonderleistung von Staatsmeister IM Niki Stanec ihren Vorsprung auf die weit zurückliegenden Verfolger sogar noch etwas auszubauen. Spannend dürfte hingegen noch der Kampf um den Abstieg werden. Am gefährdetsten sind die Klagenfurter, Raika Zell Zillertal, Mozart Salzburg und Hohenems. 

Stand nach der 8.Runde

Rg. Mannschaft  +   =   -   Pkt.   MP 
1 SK Merkur Versicherungen Graz 6 2 0 34 14
2 1. Wiener Neustaedter SV 5 1 2 26 11
3 SK Hietzing/Fischer 4 1 3 25½ 9
4 SV NÖ Melk-Wachau 4 2 2 24 10
5 SK Ottakring 4 1 3 24 9
6 SK Gesundheitstreff Spark. Fuerstenfeld 5 0 3 23½ 10
7 ESV Austria Graz 4 1 3 23½ 9
8 RbEJ Sparkasse Softline Gleisdorf 2 4 2 23½ 8
9 SK Hohenems 2 1 5 22 5
10 1. Salzburger SK Mozart 1910 0 3 5 21½ 3
11 Raika Zell/Zillertal 0 4 4 20½ 4
12 SK Die Klagenfurter 1 2 5 20 4

Die Tabelle und die Einzelergebnisse finden Sie auf unseren Staatsliga Seiten.

Der Topscorer von Fürstenfeld

IM Niki Stanec (13 kb)  Blick in den Turniersaal (17 kb) 
 IM Niki Stanec, Foto von KHC  Blick in den Turniersaal, Foto von KHC 

Wie bereits erwähnt, gelang es Niki Stanec in Fürstenfeld mit etwas Glück und Können alle 3 Partien für sich zu entscheiden

Weiß: IM J. Maiwald (2507)

Schwarz: IM N. Stanec (2495)

Sizilianisch [B23]

Anm. GM I. Balinov

1. e4 c5 2. Sc3 Sc6 3. f4 e6 4. Sf3 d5 5. Lb5 Sf6 6. d3 Le7 7. Lxc6+ bxc6 8. 0–0 0–0. Versucht wurde auch 8. ... La6 9. e5 Sd7 10. b3 c4 11. dxc4 dxc4 12. Te1 Sb6 13. Se4 0–0 14. Le3 Sd5 15. Dd2 Sxe3 16. Dxe3 Db6 17. Tad1 Tfd8 18. Sd6 cxb3 19. axb3 h6 20. Td2 c5 21. Ted1 Lb7 22. Kh1 mit etwas besserem Spiel für Weiß, Adams-Lautier, Chalkidiki 1992.

9. b3 c4 10. e5 Sd7 11. dxc4. Bekannt ist 11. bxc4 dxc4 12. d4 Lb7 13. Le3 (Den Vorzug verdiente 13. Tb1!? ) 13. ... Da5 14. Ld2 Da6 15. Le3 Tad8 16. Tb1 Sb6 17. De2 Sd5 18. Sxd5 Txd5 (In Betracht kam auch 18. ... cxd5!? ) 19. c3 Ta5 20. Tb2 Tb5 21. Tc2 Da4 22. Sg5 c5 23. dxc5 h6 24. Sf3 Le4 25. Td2 Ld3 mit Vorteil fuer Schwarz.

11. ... dxc4 12. Le3 c5. Oder 12. ... La6 13. Tf2 mit etwas besserem Spiel für Weiß. (Unergiebig ist 13. Te1 Dc7 14. Se4 Tfd8 15. De2 c5 16. Sed2 Sb6 17. a4 Db7 18. bxc4 Sd5 19. Df2 Sxe3 20. Dxe3 Tab8 21. Teb1 Dc6 22. Txb8 Txb8 23. Dc3 Tb4 24. a5 h6 25. Kf2 Ld8 26. Sd4 Db7 27. S4b3 Lh4+ 28. Kg1 Le7 29. Te1 remis, Twardon-Stempin, Bydgoszcz 1980.

13. bxc4 Lb7 14. Sb5. Zu beachten war auch 14. Tb1!?.

14. ... Lc6 15. De2. Weißen Vorteil versprach 15. Dd3 mit der Idee Tad1 nebst Sb5-d6.

15. ... a6 16. Sc3. Unbequem für Schwarz war 16. Sd6.

16. ... Tb8 17. Tab1 Da5 18. Ld2 Txb1 19. Txb1 Dc7 20. Le1 La8 21. Tb3. Zu erwägen war auch 21. Se4!?.

21. ... Te8 22. Lg3. Etwas nachhaltiger erscheint 22. Se4!? Dc6 23. Sfd2.

22. ... Dc6 23. h4!?. Interessant, obwohl offenbar 23. Lh4!? Lxh4 24. Sxh4 Td8 25. Sf3 offenbar bessere Chancen als die Partiefortsetzung bot.

23. ... Sb6 24. h5 h6 25. Lh4 Lxh4. 25. ... Lf8?! gäbe Weiß Gelegenheit, sein Spiel mit 26. Sd2 nebst Se4 zu verstärken.

26. Sxh4 Td8 27. Dg4?. In Betracht kam 27. Sf3 Sa4 28. Se1 Sxc3 29. Txc3 Td4 mit geringfügig besserem Spiel für Weiß, oder noch besser 27. Sb1! Kh8 28. Sf3 Te8 29. Sbd2 Sc8.

27. ... Sxc4 28. Se2. 28. Sd5 sieht Schwarz nach 28. ... Kf8! (28. ... Dxd5 gibt Schwarz nach 29. Td3 Dxd3 30. cxd3 Txd3 31. De2 Td4 nur das geringfügig bessere Spiel; während das Nehmen mit dem Turm geradewegs in den Orkus führt: 28. ... Txd5 29. Tb8+ Kh7 30. Dg6+ fxg6 31. hxg6 matt.

Auf 28. ... exd5 folgt 29. Sf5 worauf sich Schwarz für Matt oder Damenverlust entscheiden kann.) 29. Se3 (Falls 29. Sf6 so 29. ... gxf6 30. exf6 De4 31. Dg7+ Ke8 32. Dg8+ Kd7 33. Dxf7+ Kc8 34. Sf3 Sd2 35. Tc3 Sxf3+ 36. Txf3 De1+ 37. Tf1 De3+ 38. Kh2 Lxg2 und Weiß kommt vom Regen in die Traufe.) 29. ... Sd2 30. Td3 Txd3 31. cxd3 Da4 32. f5 Dxg4 33. Sxg4 Ld5 34. a3 c4 35. dxc4 Sxc4 36. a4 Sb2 37. a5 Sc4 deutlich in Vorteil.

28. ... Kh8 29. Tg3 Tg8 30. Sc3 Dd7 31. Td3 Db7 32. De2 Db4!. Zu beachten war auch 32. ... Db2!?.

33. Df2. 33. Sf3? verbot sich selbstredend wegen 33. ... Sb2 34. Te3 Dxf4.

33. ... Sb2 34. Te3. Etwas besser, jedoch ebenfalls klar vorteilhaft für Schwarz war 34. Tg3.

34. ... Td8. Das schwarze Spiel ist nun klar vorzuziehen.

35. f5. In Anbetracht von 35. Kh2 Td4 36. Se2 Sd1, und die Lage des Anziehenden ist hoffnungslos, noch das geringere Übel.

35. ... Sd1 36. Sxd1 Txd1+ 37. Kh2 Td2 38. Dg3. Keineswegs besser war 38. a3 Txf2 39. axb4 cxb4 40. fxe6 fxe6 41. Td3 Kh7 42. Td6 Txc2 43. Txa6 Ld5 44. Tb6 b3 45. Tb8 Te2 46. Sg6 Txg2+ 47. Kh3 Txg6 48. hxg6+ Kxg6 49. Kg4 h5+ 50. Kf4 h4 51. Th8 (Hoffnungslos ist auch 51. Kg4 h3 52. Kxh3 Kf5 53. Tb4 Kxe5 54. Kg4 Kd6 55. Kf4 Kc5 56. Tb8 Kd4) 51. ... h3! mit leichtem Gewinn.

38. ... Td4 39. Kh3. Auf 39. Sf3 entscheidet 39. ... Tg4 40. a3 Dc4 41. Df2 Df4+.

Diagramm (8 kb)

39. ... Te4??. Ein unerklärlicher Bock in hochgradiger gegnerischer Zeitnot. Richtig war statt dessen 39. ... Td1! 40. Dh2 (Ebenso verliert 40. Kh2 Db1 41. Df2 Th1+ 42. Kg3 Db4) 40. ... exf5 41. Sxf5 Td2 42. a3 Da4 43. e6 (Auch 43. Sh4 Ld5 44. Dg3 Dxc2 vermag die Niederlage nicht abzuwenden.) 43. ... Lxg2+ 44. Kg3 fxe6 45. Sh4 Dd4 46. Sxg2 Txg2+ 47. Dxg2 Dxe3+ 48. Kh2 De5+ 49. Kg1 Dg5, nebst Übergang in ein mühelos gewonnenes Bauernendspiel.

40. Tb3??. Weiß revanchiert sich. Nach 40. Txe4 Dxe4 41. f6 gxf6 (Ebenso verliert 41. ... Dh7 42. Sg6+ Kg8 - 42. ... fxg6 43. f7 - 43. Se7+ Kf8 44. Db3) 42. exf6 Dh7 43. Dd6 hätte plötzlich wieder Weiß das bessere Ende für sich gehabt.

40. ... Txh4+ und Weiß streckte wegen 41. Dxh4 Lxg2+ 42. Kg3 De1+ 43. Kg4 exf5+ und der weiße Monarch ist Witwer die Waffen.


Corus Tournament in Wijk aan Zee

Erstmals nach der Fusion von Hoogovens mit British Steel findet unter der Bezeichnung "Corus-Tournament" eines der traditionsreichsten Turniere ihre Fortsetzung. Folgende Teilnehmer, in der Reihenfolge ihres Elo-Rankings, sind in diesem FIDE-Kat. XVIII (Elo-Ø 2697), das vom 15. bis 30.1. zur Austragung gelangt, am Start:

1. GM G.Kasparow RUS 2851
2. GM W.Anand IND 2769
3. GM W.Kramnik RUS 2758
4. GM A.Morosewitsch RUS 2748
5. GM P.Leko HUN 2725
6. GM M.Adams ENG 2715
7. GM N.Short ENG 2683
8. GM V.Kortschnoi SUI 2659
9. GM P.Nikolic BIH 2659
10. GM J.Polgar HUN 2658
11. GM J.Timman NED 2655
12. GM L.Van Wely NED 2646
13. GM J.Piket NED 2633
14. GM S.Lputjan ARM 2605

ÖM Lothar Karrer

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